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Persönliche Erklärung von Lars Brügner zur Bürgermeisterwahl 2025

18.03.2025
Gemeinsam haben wir in den letzten siebeneinhalb Jahren wieder viel erreicht. Mein
Leitspruch für Vörstetten ist: eine ländliche Gemeinde mit städtischer Infrastruktur.

Dafür haben wir viel gearbeitet:
Von den Kleinkindern bis zu den pflegebedürftigen Menschen
Mit der Fertigstellung des Seniorenzentrums mit Begegnungsstätte, dem Start der Krippe
Storchennest und des Natur- und Waldkindergartens Waldmeister ermöglichen wir es, von
den Kleinkindern bis zu den älteren Menschen, die pflegebedürftig sind, eine gute Betreuung
zu bieten. Wir haben auch im U3-Bereich keine Wartelisten. Die Waldmeisterkinder werden
nun in einem barrierefreien großzügigen Gebäude betreut. In der Grundschule können wir
trotz der aktuellen Zweizügigkeit weiterhin die Schulkindbetreuung anbieten, auch dank der
Unterstützung der katholischen Kirchengemeinde. Unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die gepflegt werden müssen, können weiterhin in der Dorfgemeinschaft bleiben; andere
haben die Möglichkeit, ihre Eltern näher zu sich zu holen. Welch ein Quantensprung für
unsere Gemeinde.

Wohnen und Gewerbe:
Mit dem Bebauungsplan „Gehren“ haben wir eine Entwicklung für Schupfholz realisieren
können. Mit dem heute beschlossenen Antrag auf Errichtung eines Fußgängerüberwegs
erhöhen wir die Sicherheit für die Menschen in Schupfholz.
Das Gewerbegebiet Langacker II ermöglicht es endlich, dass die Firma Ringwald aussiedeln
kann, was Luft für die Anwohner bringt und weitere Wohnungen in der Ortsmitte schafft.
Mit dem Bebauungsplan Krummacker sind wir auf einem zwar langen, aber guten Weg zu
mehr Wohnungen in unserer Gemeinde. Wohnungen, die fehlen. Mit unserer
Selbstverpflichtung, mindestens 15% geförderten Wohnungsbau zu realisieren, werden
diese Wohnungen auch einen stabilisierenden Effekt auf die Mietpreise haben. Wir haben
uns mit der Planung Zeit gelassen, damit der Bebauungsplan am Ende gut wird und auch die
relevanten Wünsche und Befürchtungen der Anwohner berücksichtigt.
Mit dem neuen Wohngebäude Marchstraße 31 haben wir unser gemeinsames Ziel, Wohnen
günstiger zu machen, umgesetzt. Die Gemeinde Vörstetten besitzt inzwischen über 30
Wohnungen mit sehr günstiger Miete.

Verbindungen:
Mit dem neuen Regionalbussystem haben wir einen durchgängigen Halbstundentakt von
und nach Freiburg, regelmäßige Anbindungen an die Schienen oder Züge in Denzlingen,
Gundelfingen und Emmendingen. Mit dem FRELO-System, welches wie wir heute gehört
haben, nur noch knapp die Hälfte des Kalkulierten kostet, runden wir das Angebot ab.
Erklärung von Lars Brügner, Bürgermeister der Gemeinde Vörstetten
Es hat viel länger gedauert als angekündigt und einige Gebäude müssen noch angeschlossen
werden, aber jedes Wohngebäude ist, bzw. kann nun, wenn die Eigentümer es wünschen, an
das Glasfasernetz angeschlossen. Eine Investition, die wir selbst nie hätten stemmen können
und welche den Wert der Immobilien in Vörstetten sichert.

Vereine:
Vereine sind das kulturelle, soziale und sportliche Rückgrat einer ländlichen Gemeinde. Ohne
Vereine ist eine Gemeinde, ein Dorf ärmer. Die Gemeinde Vörstetten unterstützt ihre
Vereine jährlich mit einem sechsstelligen Betrag an Geld- und Sachleistungen, wie bspw.
kostenfreie Übungsräume. Damit die Vereine ihre Arbeit finanzieren können, unterstützen
wir auch die Veranstaltungen nach Kräften, wie zum Beispiel das GWF. Mit eigenen
Veranstaltungen wie „Vörstetten klingt“ oder dem Nachtweihnachtsmarkt bieten wir
Vereinen und Organisationen weitere Möglichkeiten, ihre Einnahmen zu erhöhen. Die
Gemeinde bietet dabei den organisatorischen, technischen, programmatischen,
werbetechnischen und behördlichen Rahmen.

Sicherheit:
Mit der Heinz Ritter-Halle als „leuchtende und warme Insel“ bei einem länger anhaltenden
Stromausfall und dem Krisenplan, der Notstromversorgung unserer Wasserversorgung,
eigenen Vorräten und besserer Ausrüstung für unsere Blaulichtorganisationen sind wir gut
auf Notfälle vorbereitet. Schauen wir, dass diese nicht eintreten. Jeder einzelne sollte sein
Möglichstes im Weg der Eigenvorsorge dazu beitragen.
Mit dem Starkregenrisikomanagement, welches wir im Februar beauftragt haben, schließen
wir auch diese Lücke. Der Hochwasserschutz soll in diesem Jahr fertig geplant und genehmigt
werden.

Viel hat sich in den vergangenen Jahren in Vörstetten verändert, ich meine: Zum Guten.
Veränderungen sind nicht nur gut, sie sind notwendig. Ich bin davon überzeugt: Jede
Organisation, egal ob Verein, Familie, Gemeinde oder eine einzelne Person muss sich
verändern, um sich „selbst“ zu bleiben. „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.

Veränderungen sind das Schwungrad des Lebens. Sie verhindern Verkrustungen und halten
die Organisation lebendiger und flexibler und fähiger, sich auf neue Situationen schneller
einzustellen und diese damit auch beeinflussen zu können.

Damit dieses Schwungrad nicht eiert, haben wir ein wirklich tolles und engagiertes Team in
Verwaltung, Bauhof, den Kindergärten und den weiteren Einrichtungen. Ich freue mich, Teil
dieses Teams sein zu dürfen.

Das Amt des Bürgermeisters in Baden-Württemberg ist durch seine Doppelfunktion als
Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der Verwaltung mit einer beachtlichen
kommunalpolitischen Machtfülle verbunden. Diese Macht erfordert Verantwortung.
Zugleich hat man als Bürgermeister aber auch die Verantwortung, diese Macht zum Wohl
der Gemeinde auch auszuüben. Das ist nicht immer leicht und das wird nicht immer
verstanden, insbesondere dann, wenn die Ausübung der Macht sich gegen
Individualinteressen richtet, um das Allgemeinwohl zu schützen oder zu fördern.

Diese Macht wird dem Bürgermeister durch Wahlen direkt durch die Bürgerinnen und
Bürger verliehen. Das ist ein hoher Grad der Legitimation. Die Macht des Bürgermeisters ist
wie bei anderen demokratischen Wahlen auch zeitlich begrenzt, es ist eine Macht auf Zeit.
Es ist gut, wenn diese Macht nicht zu lange durch dieselbe Person ausgeübt wird. Ein
Wechsel an der Spitze ist damit auch immer wieder ein demokratisch sinnvoller Schritt und
für mich nach 16 Jahren auch persönlich ein sinnvoller Schnitt.

Aus diesen Gründen werde ich mich bei den Wahlen im Oktober nicht mehr um das Amt des
Bürgermeisters bewerben.

Ich glaube, dass auch diese Veränderung der Gemeindeverwaltung, dem Gemeinderat und
der Gemeinde hilft, sich selbst wiederum leichter verändern zu können und auf neue
Situationen anders reagieren zu können. Dieser Entschluss fällt mir nicht leicht, denn es
gehört zur Wahrheit, dass ich jeden Tag mit Freude ins Rathaus gehe, denn wir haben einen
tollen Zusammenhalt und leisten zusammen gute Arbeit, egal ob dies die Arbeit in der
Verwaltung oder im Gemeinderat betrifft.

„Wenn’s am schönsten ist, soll man gehen.“ In mir selbst ist in den vergangenen Wochen der
Entschluss gereift, diesen Schnitt zu machen. Dafür ist Mitte fünfzig noch ein guter
Zeitpunkt. Ideen habe ich genügend, um vielleicht künftig im Bereich der Infrastruktur
projektbezogenere Aufgaben anzunehmen oder mich anderweitig in der kommunalen Welt
einzubringen. Aber eine Pause darf dann auch erstmal sein.

Aber davor haben wir noch einige wichtige Themen, welche wir in den nächsten Monaten
bearbeiten werden. Zwei davon seien genannt:
- die Ausgestaltung der ganztägigen Grundschulbetreuung
- die Vergabekriterien für den Geschosswohnungsbau im Baugebiet Krummacker

Heute ist noch nicht der Zeitpunkt, um „Danke und adieu“ zu sagen. Es ist aber der richtige
Zeitpunkt, meine Entscheidung bekannt zu geben, damit sich eine fachlich, charakterlich und
menschlich geeignete Persönlichkeit finden lässt, um ab dem 5. Dezember 2025 die
Verantwortung für die Gemeinde Vörstetten und die Menschen, die darin leben, zu
übernehmen.

Ihr
Lars Brügner